der sturz

hier bin ich wieder.
gehe nicht erhobenen hauptes, wie über all die jahre antrainiert mit zuversicht und bunten farben. zweifle an dem guten sinn der dinge. fühle mich verlassen, vertrieben und enttäuscht. andere machen sich gedanken über frühlingsblumen und sommerfarben. ich mache mir gedanken, wo ich in zukunft wohnen werde. heimatlos.

nach dem 1. sturz vor wochen bin ich mit schi am eis auf dem steissbein gelandet. ungebremst und ungeschützt. und ohne tabletten kann ich selbst heute weder schmerzfrei sitzen, gehen oder aufstehen.

nach dem 2. sturz bin ich genau gleich aufgeschlagen - ungebremst und ungeschützt. ich muss aus meinem so geliebten haus ausziehen. meine vermieterin hat es sich nämlich jetzt anders überlegt ! die uhr tickt und ich habe keine ahnung, wohin die reise gehen wird. alles stand: finanzierungsplan, kostenplan, zeitplan und urlaubsplan - und dann lag ihr brief im postkasten.....

seit dem letzten artikel ist kein tag vergangen, an dem nicht gesucht, gelesen, studiert, besichtigt, gesprochen, verhandelt, überlegt, abgewogen, beraten, geraten,  gerechnet, geschrien oder geweint wurde. ich habe das gefühl wie vor 6 jahren bei der krebs-diagnose: ich stehe wie gelähmt da und muss zusehen, wie das leben weitergeht - es lässt mich hier zurück - einfach stehen.

die warme farbe meines wohnzimmers fängt die warmen farben der ersten sonnenstrahlen. an energie und gemütlichkeit nicht zu übertreffen. alles meine handschrift ! mein haus war mir in all den jahren ein treuer freund, beschützer und trostspender. es hat mich geheilt und mir kraft gegeben - es hat mich glücklich, verliebt und lebendig gehalten. es war mir und meinem husky eine oase an vertrauen und sicherheit.

ein sturz tut verdammt weh - aber diese trennung ist kaum auszuhalten.....