19. Dezember 2021

un-ge-reimt


ich erlaube mir heute einen rückblick auf weihnachten 2019. damals war ich krank, hab mir im dienst von den unzählig grippig angeschlagenen patienten ebensolche symptome mit nach hause genommen. am stärksten war der husten damals und ein permanenter halsschmerz. soweit sogut. was ich noch in bester erinnerung habe ist der damalige silvesterabend im kabarett bei viktor gernot & michael niavarani. ich konnte anstatt meiner berühmten lachkrämpfe nur hustenkrämpfe zum besten geben...

egal, heute 2 jahre danach gibt es weder husten noch kabarett, allerdings 2G. wenn man es laut liest, reimt es sich sogar....die frage ist nur, braucht man in zeiten wie diesen einen reim. denn so wie sich die zeilen reimen, hat man mittlerweile das äußert ungute gefühl, dass sich in der corona-politik auch einiges reimt. viele ungereimtheiten, die uns nach wie vor antworten schuldig bleiben, bleiben weiterhin geheim - auch ein reim. tja wie immer, kann ich mich meiner so gereimten wortspielverliebtheit nicht entziehen.

nun nachdem ich mir also bereits vor ablauf des kalenderjahres eine bilanzierung gestatte, gilt es die haben- und sollseite näher zu betrachten. wo stehen wir, wo standen wir und wie werden unsere nächsten schritte aussehen. wie weit sehen wir eigentlich von unserem jetzigen standpunkt aus. kurzfristige ziele scheinen möglich zu sein, bei mittelfristigen prognosen wäre ich schon vorsichtig und langfristige pläne kann man aktuell von der todo liste streichen. ideen wie zb im kommenden herbst zu verreisen, könnte man aus heutiger sicht als idealistischen höhenflug bezeichnen. die politik hat das ruder unserer lebensplanung übernommen und von daher gilt es, sich täglich über neue und zeitnahe erlaubnisse zu informieren. wer darf, wann darf, wohin darf, mit wem darf....so halten sie uns klein und unentwegt vor den medienkanälen. 

in diesem sinne und in diesen zeiten also gilt intensiver als je zuvor, das JETZT zu genießen. den tag, der vor einem liegt, die stunden, die man womit und mit wem verbringen möchte. zeitverschwendung wird ein großes thema. zeitqualität hält einzug. dinge gleich zu tun. wünsche überdenken und  erwartungen evaluieren. ausmisten, loslassen, durchstöbern, freilegen, sich persönlich neu ordnen. und wie einleitend erwähnt, bilanz ziehen. 

so kurzlebig wie sich im augenblick unser leben verhält, so rasant wie es sich verändert, wäre es schade und fatal, ständig hinterher zu hinken. das kostet nur unnötig energie, packen wir lieber unsere kraft aktiv in unsere bestehenden, tagesaktuellen möglichkeiten und versuchen wir, genau diese zu genießen. kleine gesten werden zu großen geschenken, weil nichts - nicht einmal ein lächeln ohne maske - mehr selbstverständlich ist. 

jetzt hab ich urlaub, bin in meinem häuschen, schreibe seit langem wieder, genieße stimmung, ruhe und mein daheim - so das ist jetzt aber mein letzter reim :-))

10. September 2021

bruderherz


da sitzt er mir gegenüber, strahlt wie ich, lacht wie ich, freut sich wie ich, erzählt von sich wie ich, ist offenherzig und gesellig wie ich, mag die menschen wie ich, hat ein bewegtes und interessantes leben wie ich, ist ein genießer wie ich, ist neugierig aufs leben wie ich und tut was ihm spaß macht -  wie ich...

er ist beruflich auf der erfolgswelle - dort angekommen durch fleiß und engagement. er ist sich treu geblieben, das spürt man deutlich. er ist nicht everybodys darling, vielmehr hat er was zu sagen. ein mann, den man greifen kann. angenehm, unaufdringlich, eloquent. ein wohlfühlen in seiner gesellschaft, herrlich unkompliziert. und wenn er wirklich mal abhebt, dann nur als pilot mit seinem eigenen flieger...

es trennen uns 54 lebensjahre und wir haben zu tun, uns davon zu berichten. verschiedene welten und doch so viel ähnlichkeit. ob interessen, begabungen, umgebungen oder menschen. ich bin überwältigt - so neu und doch so viel vertrauen, vertrautheit und verständnis...

ich bin ganz geworden. meine sehnsucht hat ein ende. ich hab all die jahre gespürt, dass mir etwas fehlt. etwas, dass zu mir gehört. so richtig zu mir gehört. ohne darum kämpfen zu müssen. ohne anstrengung und ohne um erlaubnis zu fragen. der eine mensch, der weder vater noch partner ist. er ist meine antwort auf die frage, wo diese verbindung zu finden ist...

es ist ein unglaublich tolles gefühl. wir haben beide unsere herzen geöffnet, weil dort schon all die jahre der platz dafür reserviert war. aber diese gleichheit- von beiden seiten das selbe innige bedürfnis. das ist einzigartig und ich bin unendlich dankbar...

ich habe vor kurzem im zuge meiner gartengestaltung im bereich meines lebensweges mein yin-yang symbol aus ton platziert. und nun betrachte ich dieses symbol, denn es bestätigt mich einmal mehr, wie innen so außen. und nicht zuletzt finde ich beim einkaufsbummel obige tafel...

manchmal wartet das leben nur darauf, dir endlich ein geschenk präsentieren zu können - die zeit war reif dafür :-))

31. Juli 2021

randlos

ich bewundere sie, die kleinen kinderhände, die lustig mit ihren buntstiften drauflosmalen. mit begeisterung quer über die ausmalbilder in allen farben. und wenn das malblatt nicht reicht, darf auch noch der tisch dran glauben. es wird der pinsel großzügig geschwungen und ein weiteres meisterwerk geboren.

so kommen sie zur welt unsere zwerge. ohne kleinkarriert oder linear. sie haben leidenschaft und schwung und kreieren nach herzenslust. malen über den bilderrand, essen über den tellerrand. sie langweilen sich weder mit dünnen strichen noch mit dicken grenzen.

doch wir großen haben ja den drang, unseren kleinen etwas zu lernen. selbst beim thema kreativität meinen wir, es besser zu wissen. und so kommt es, dass wir unseren kleinen freigeistern den freien geist nehmen. denn immerhin muss ein bild korrekt ausgemalt und nicht übermalt werden. nur bis zum rand und keinesfalls darüber hinaus. nur bis zur zeile, nicht darüber und nicht darunter. und am allerbesten finde ich überhaupt die bilder mit den fix vorgegebenen farben. 

tja und irgendwann haben wir es geschafft. wir gewöhnen unseren kindern und letztlich auch uns selbst das darüberhinaus zur gänze ab. nicht nur im farbenspiel, sondern im ganzen leben. es gilt immer irgend einen rand einzuhalten. oder generell den rand zu halten. es sind die grenzen im tun genauso wie die grenzen im denken. aber wohin kommen wir, wenn wir aufhören grenzenlos und frei zu leben. was passiert denn außerhalb eines randes. sind wir dann vielleicht randlos haltlos. wäre das möglicherweise eine grenzgeniale grenzerfahrung. oder gar randvoll lebendig.

ich liebe es mit meiner enkeltochter zu malen. dafür gibt es extra ein atelier in meinem haus mit einem großem tisch in der raummitte. die vielen stühle rundherum sind wichtig, um das werk aus jeder perspektive zu betrachten. und natürlich brauchen wir ein megalicht und musik. in meinem atelier werden malerschürzen angezogen und mit sicherheit keine kleinen kästchen ausgemalt. da geht es mit allen farben, tuben, buntem sand, federn, pinseln in allen stärken, großen papierrollen und leinwänden so richtig zur sache. gestalten lautet unser motto. mit händen und herz. und ich kann euch sagen, hier wurde bereits grandioses zum ausdruck gebracht, bilder die ein eindrucksvolles fotobuch füllen.

was ich damit sagen möchte. ränder gibt es mehr als genug und bestimmt sind einige davon auch wichtig. vielleicht beschützen sie uns mitunter sogar. aber man darf sich durchaus auch darüber hinauswagen, hinausdenken, hinausgehen, hinaussehen, hinausmalen und hinausprobieren. kinder sind für mich voller inspiration. völlig unbedarft, voller energie, voller ideen und grenzenlos. genau das liebe ich auch an meinem mann. es ist egal wie oft er ausmalt, denn wenn, malt er immer über den rand...

24. Juli 2021

schwedenrot


dieser sommer steht ganz im zeichen des gartens und der gartengestaltung. der große alte baum wurde heuer verabschiedet und mit ihm stundenlange und mühsame geduldsarbeit mit fichtenzapfen sammeln und stechnadeln kehren. auf dem groben asphalt ohnehin ein schier endloses unterfangen. 

an seine stelle zogen 2 bambussträucher ein - duftig, luftig, ein genussvolles schauspiel im wind. ich liebe sowohl ihre sanftheit und beweglichkeit als auch leichtfüßigkeit. die sträucher im bereich lebensweg nach feng shui. es stellt sich die frage, warum sich nicht schon längst von überholten, verholzten belastungen zu trennen. die freie sicht auf haus und garten macht weiter und größer, der blick lässt völlig neue perspektiven und möglichkeiten entstehen - herrlich.

so kam es dann letztlich auch zum schwedenrot. dieser erdige farbton taucht meine holzbänke in ein wunderschönes gegenstück inmitten der grünen gartenoase. sie harmoniert mit der umgebung ebenso perfekt wie mit meiner persönlichen beschreibung: erdig - ehrlich - echt. 

aus unserem traumhaften toskana-urlaub haben wir uns ein grünes blätterwerk für die linke seite des gartenzaunes mitgebracht. nach einigen nachmittagen arbeit entstand ein meisterwerk an parklandschaft - italien flair, dolce vita und leidenschaft.

auf der rechten gartenseite wurde der längst abgemorschte holzzaun durch einen neuen lärchenzaun ersetzt. wertvoll im material und schlicht gehalten im design, umrundet er sanft und stilecht häuschen und garten. es fühlt sich an wie eine umarmung - liebevoll und warm. der neue rasen keimt frisch, rote sitzkissen und roter sonnenschirm bilden einen einladenden und genussvollen abschluss unseres sommerprojektes.

die farbe schwedenrot hat es letztlich geschafft, eine verbindung herzustellen zwischen großer bedeutung und kleinen details. mit diesem gesamtarrangement sind freiheit und respektvolle grenze eine neue symbiose eingegangen. unangestrengt und unaufdringlich - schwedenrote lebendigkeit :-)

17. Juli 2021

menü karte

wie sieht sie eigentlich aus, die gute küche. die kulinarische landschaft in der heutigen zeit. wird gekocht und genossen. wird zelebriert und dekoriert und ausprobiert. wird mit freude diniert und neues kreiert. oder ist kochen eine leidenschaft, die erst mit den jahren passiert.

oft schon hab ich darüber siniert, wie ich in jungen jahren über die küche gedacht habe. damals gab es mit sicherheit andere fütterungskriterien als heute. kinder und familie haben hunger und das zu bestimmten zeiten. ich war zwar schon immer kreativ, aber damals hatte einfallsreichtum mehr mit geschwindigkeit und zweckmäßigkeit zu tun. es wurden alle satt, und das trotz ausgewogener und bunter kost :-)

heute unterliegt meine gute küche gänzlich neuen gesichtspunkten. das enkelkind wird mit leckereien verwöhnt, das ist ja selbstverständlich. allerdings mich selber verwöhne ich auch. und das nicht nur mit köstlichen zutaten sondern vielmehr mit meinen ideen. damit überrasche ich mich nicht nur selber, sondern auch meinen haubenkoch, der mir engagiert und begabt zur hand geht. frei nach dem motto-schild in meiner küche: 

"es ist besser, wenn MANN in der küche nur das macht, was die chefin sagt"....

es könnte ein stück in 3 akten sein. im 1. akt wird der kühlschrank geöffnet zur bestandsaufnahme. danach werden ideen und aktueller gusto zusammengetragen. alle möglichen geschmacksvorstellungen überlegt und schon rinnt das wasser im mund zusammen. der beginn einer verbaler fantasie- und lebhaften bilderreise im kopf. ein ansich schon sinnlicher prozess. 

im 2. akt geht es zur sache. es wird hand angelegt und zubereitet, geschnitten, gebraten, abgeschmeckt, angerichtet, verkostet und dekoriert. die auswahl an bunten tellern und schüsseln lässt zusätzlich unzählige gestaltungs-möglichkeiten offen. die hauptakteure im rausch des variantenreichtums. 

im 3. akt kommen geschmack und geruch auf ihre kosten. in einer entspannten umgebung darf man sich nach all dem vorspiel ganz dem vollendeten genuss hingeben. was bedeutet, sämtliche aromen der zutaten individuell miteinander zu erleben. sich dabei miteinander auszutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren. es lebe der kulinarische höhepunkt und die fähigkeit zu genießen.

der digestif beinhaltet immer wieder die begeisterung über das gelungene miteinander gezauberte menü und die vorfreude auf den nächsten gemeinsamen kulinarischen höhenflug :-)

9. Mai 2021

muttertag


als oma lebt und erlebt man seine enkelkinder intensiver und vorallem bewusster als seine kinder einst. bei mir zumindest wird es so gewesen sein, denn ich war in einem 40 stunden fulltime job im beruf und konnte mit meiner tochter die wochentage erst ab 16.00 uhr genießen. bis dahin hatten die omas das privileg, die wichtigste bezugspersonen in ihrem leben zu sein. 

eifersucht existierte nicht, teilen hieß die devise. wenn du vor 36 jahren einen job wolltest, und ich hatte eine tolle ausbildung, dann gab es keine alternative. vollzeit war das einzige arbeitszeitmodell. ich war die einzige berufstätige mutter in der kindergartengruppe meiner tochter. ja wir leben am land, aber nicht in der hinterwelt - doch genau so gingen die uhren damals. 

alle feierlichkeiten fanden vormittags statt und die frage stellte sich gar nicht, ob diese termine auch für alle eltern oder mütter passt. weil alle mütter ihre kinder jederzeit bringen, holen und dabei sein konnten. weil diese mütter ihren kindern den morgens zuhause vergessenen sportbeutel jederzeit nachbringen konnten. nur ich nicht - ich saß zu dieser zeit bereits im büro. mit einer chefin, die persönlichen anliegen gegenüben regelrecht erbarmungslos war. 

so wurde meine tochter gezwungenermaßen zu einem selbständigen und großartigen mädchen. und selbst zu einer wunderbaren mutter. ich als mutter hab versucht, meine ganze liebe in die stunden von 16.00 - 20.00 uhr hinein zu packen und möglichst erst nach dem schlafengehen die hausarbeit zu erledigen. aber immer fragst du dich als mutter, hab ich viel versäumt, war ich gut genug....

daher zurück zum beginn - als oma erlebt man sich nicht nur neu, sondern eben auch intensiver. die erfahrung als mutter spielt eine große rolle, aber auch das alter mit sicherheit. mit nora und mir treffen sich vergangenheit und zukunft. ergänzung und bereicherung auf beiden seiten. 

hier beginnt der teil, der meine eigene mutter betrifft. die mir mein leben lang vorgeworfen hat, überhaupt zu existieren. ich war nicht nur absolut ungewollt, sondern in ihren augen auch schuld und verantwortlich. für alles, was ihr in ihrem leben verhasst war und unerfüllt blieb. da würde man sich als kind wünschen, dass die mutter vollzeit berufstätig außer haus wäre.

was also tun an diesem muttertag. mit einer mutter, zu deren herzen man nie vordringen konnte. irgendwann hört jeder auf, um liebe zu kämpfen. für mich zählen umso mehr das leben meiner tochter und das meiner enkeltochter. meine beiden mädchen erfüllen mein herz mit unendlicher und unerschütterlicher liebe. ich bin jeden tag dankbar für das geschenk, sie in meinem leben zu haben. mit diesem artikel schenke ich meinen mädchen heute zum muttertag ein liebeslied - weil sie mir heilig sind.

an dieser stelle ein danke an meine mutter für meine existenz, denn sonst gäbe es meine 2 wunderbaren milchrahm girls nicht.

in diesem sinne habt einen wunderschönen muttertag all ihr lieben mütter - genießt eure kinder und den sonnigen tag ganz besonders. LIEBE ist nicht selbstverständlich - denkt daran !

hier mein liebeslied für tanja und nora: liebeslied

13. März 2021

griechischer abend



keine zeilen. keine artikel. nichts zu berichten. oder nur keine worte für die zeit in dieser zeit. immer enger schnürt sich unser bewegungsradius, immer anstrengender wird das freistrampeln. wann geben wir auf. woher nehmen wir noch energie. wie lange dauert es, bis man ein volk nachhaltig in die knie zwingt.

sind das schon die einzigen worte, die verzweifelten und ermüdeten. auch wenn du dich von medien bewusst fernhältst - spätestens an der stadtgrenze wirst du daran erinnert. polizeiaufgebot, kontrollen und ausweise sind keine zeichen von freiheit und unbeschwertheit. wo leben wir um himmels willen. nur noch panik, pandemie, angst und steigende zahlen. und menschen, die das dahinter hinterfragen....zu recht wie mir scheint.

die frage stellt sich nicht mehr, was wollen wir unternehmen in unserer freizeit. die frage lautet vielmehr, was dürfen wir überhaupt noch übernehmen. wozu brauchen wir einen test und einen nachweis. woher kriegen wir diesen test und diesen nachweis. wie lange muss man sich dafür in die reihe stellen und warten. lohnt es sich denn noch oder ist es ohnehin bereits zu zeitintensiv. und zu übermächtig. bleiben wir dann resigniert in unserem kleinen radius und geben uns diesem ohnmächtig geschlagen.

sie stellt sich nicht ein in diesen tagen - die lust beugt sich dem frust. trostlosigkeit. perspektivenlosigkeit. sinnlosigkeit. weniger angst vor dem virus. mehr angst vor big brother.

gestern war ein wunderschöner griechischer abend. blau-weiß gedeckter tisch, fischplatte, zsazsiki, melanzani und retsina. sirtaki aus dem äther, tanzen, lachen und träumen von der insel und dem meer. blättern in den fotobüchern und sich erinnerungen erzählen. all das hilft. es gibt kraft. es gibt gute laune. ein gefühl von einstiger freiheit. wenn auch nur für einen abend, aber es wirkt nach - meine persönliche nachhaltigkeit.

ich kann das nur weiterempfehlen. holt euch die schönsten erinnerungen in euer wohnzimmer leute. macht urlaub mit fotoalben und wellness in den eigenen 4 wänden - so lange wir diese noch haben. pläne machen für die zukunft geht im moment nur schwer. besser man holt sich für die heutige gegenwart, die vergangenheit her. denn wer weiß, worauf wir in 10 jahren zurückblicken....

30. Januar 2021

neues glück

neues jahr - neues glück, oder wie sagt man so schön. ist das denn so. weiß das glück, dass es nun von neuem erwartet wird weil das jahr neu ist. kann glück übers jahr denken und wirken und ist ein schönes gefühl an ein datum gebunden. oder ist es vielmehr eine chance mit rückblick, um dem kommendem neuen das gebührende glück zuzutrauen und es in vorfreude zu begrüßen.

wie auch immer, einiges altes haben wir auch im alten jahr gelassen. und wie so oft, einen alten anteil aber auch mitgenommen, manchmal auch mitgeschleppt....wär vielleicht nicht notwendig, vielmehr sogar leichter ohne altlasten. ja, aber wenn wir doch so hängen an unseren gewohnheiten...

das letzte jahr hat uns bis dato allerdings viele unserer so geliebten gewohnheiten abgewöhnt. da gilt es jetzt einmal sich damit zu arrangieren und sich neu zu ordnen. diese übung ist nicht einfach, weil sie nicht von uns selbstbestimmt passiert. und wer lässt sich schon gern frembestimmen. vorallem wenn es ums überleben geht, um die kohle, den job, die finanzen und die perspektiven, die es für viele menschen wohlgemerkt oft gar nicht gibt in naher zukunft....wie war das mit dem neuen glück ??

wir alle suchen in zeiten des umbruchs nach kleinen nischen, die uns nicht nur vertraut sind sondern auch sicherheit geben. dinge im alltag, die wir frei entscheiden dürfen. wege, die wir bedenkenlos betreten dürfen. liebevolle zeit miteinander. freundliche unverhüllte gespräche. ein geschenktes lächeln. momente der wärme und geborgenheit. augenblicke des menschseins.

letztens mussten wir selbst am eis masken tragen. damit versuche einmal, dich mit deinem kind zu unterhalten - ihm schritte zu lernen oder anleitung zu geben. ein sinnloses unterfangen bei all dem umgebungslärm am eislaufplatz hinter dem maulkorb ! auf die schipiste darf man nur mit vorheriger zeitgerechter anmeldung für ein zeitfenster. stau und chaos auf parkplatz und schilift inklusive. einsame schitouren oder wanderungen sind an einem wochenende nicht mehr entspannt durchführbar. maßnahmen wohin man schaut. freizeit wird kontrolliert, sport überwacht.

somit gilt scheinbar der einzig wahre luxus dem finden freier unbeschwerter zeit in der zeit. mit sich und dem inneren frieden eins sein zu können. das leben spüren. sich lebendig fühlen. glück hat eine neue bedeutung bekommen und eine völlig neue richtung. frei von existenzangst, gesund und ohne maske zuhause zu sein, kann heutzutage schon bedeuten, glücklich zu sein.