29. Juli 2014

licht spiele


sagen wir so - man kann durchaus die nacht zum tag machen, natürlich. das sind nächte, in denen es taghell bleibt, ohne dass die sonne scheint. wo menschen, gespräche, anregungen, ideen, diskussionen oder eindrücke sich und dich lichten. wo augen und ohren es nicht wagen, sich zu schließen, solange das interesse die spannung hält. es folgt ein sprachloser morgen, der dem staunen dient. und ein strahlen, das nicht zu grinsen aufhört.

weit und breit kein land in sicht. du treibst inmitten von vertrautheit und verrücktheit. schwankst zwischen herrlich und grenzgenial. ich liebe dieses licht, aber be-greifen tu ich es nicht. vielleicht noch nicht. vielleicht gar nicht. was passiert eigentlich, wenn du dich mit neuen segeln in das alte boot setzt. vertraust du auf den wind, deine erfahrung und die neue richtung.

ich habe keine ahnung von navigation und kompass. ich setze auf jeden fall die segel und eine brille auf. denn könnte der morgen leuchten statt grinsen, wird er mich blenden :-))

27. Juli 2014

morgen tau


warum es sich trotzdem lohnt, auf uhrzeit und wecker zu verzichten und in abgerundeter kleidung über die früh-morgendlichen wiesen zu streifen, nein besser gesagt zu schlurfen um den noch verschlafenen warmen körper in genußvoller wahrnehmung aufzurunden. die zehen stecken nicht umsonst in strings, um sich gerade jetzt dem gras, lange genug und tau frisch genug wie sanfte kneipp tropfen in stiller, unaufdringlicher aber dennoch eindrucksvoller und nachhaltiger weise hingeben zu können. 

keine kurzen sätze.
kein kurzer regen.
ein kurzer tau morgen :-))

25. Juli 2014

anonym


in sachen verstecken, verkriechen, zurückziehen, untertauchen, geheim halten, isolation bietet die welt in der jetzt-zeit jede menge möglichkeiten. man schafft es bis auf weiteres weder erkannt noch entdeckt zu werden. wie findest du mich...

der ultimative geheimagent nennt sich head-set. sobald man sich damit verbunden hat, blendet sich die gesamte umgebung auf knopfdruck aus und weg. es muss weder gegrüsst noch gesprochen werden. es wird nichts mehr gesagt außer in ein mikro. immer wieder scheint es, als führten die menschen selbstgespräche.

jung und alt, am rad oder per perdes alles verkabelt sich und zieht sich zurück. ein kleiner stöpsel schafft es, die welt auszuschalten. auch wenn er vielleicht gute musik bringt - so prangt er doch wie ein mahnmal an jedem ohr. sprich mich nicht an. schau mich nicht an. lass mich in ruhe. ich will allein sein.

vielleicht bin ich ein landei in der city, aber ich mags wenn man sich grüßt. nicht inmitten der hektik, einkäufe und drängerei, nein. vielmehr abseits, wenns ruhiger und entspannt ist. auf spaziergängen mit den hunden. auf den ganz frühen morgenrunden, wenn der tag sich wasser in die augen spritzt um zu erwachen. oder abends, wenn die letzten sonnenstrahlen die welt orange und weich machen. man begegnet sich, schaut sich in die augen und be-grüßt den menschen hinter der isolation. ein persönlicher kontakt, ein lächeln und sich zeit nehmen für ein paar worte.

viele junge menschen verlernen die sprache. statistiken zeigen mängel im lesen, schreiben, grammatik und ausdruck. schade und traurig zugleich. kann elektronik doch niemals die fähigkeit zum mensch-sein ersetzen. es kommen nachhilfe-lehrer zu geld, aber keine gefühle aus dem kopfhörer. nur austauschen, diskutieren und argumentieren stärken letztlich wortschatz und kreativität. und übrigens, selbst der schwarze humor verliert seine dunkelheit im anonymen ohr :-))

24. Juli 2014

mit an bord


im laufe meines blogger lebens durfte ich bereits einige neue erdenbürger begrüßen. die kleinen sind zwar nicht verwandt aber ganz entzückende zwerge von ganz lieben freunden. die eltern u.a. im alter meiner tochter und was uns alle verbindet und letztlich zu einer groß-familie macht, ist jahrelange freundschaft.

von jugendgeschichten übers erwachsenwerden hinaus bis hin zu verlustängsten angesichts meiner krankheit bis heute ins berufs- und elternleben haben sie gehalten. ein buntgemischter haufen menschen, die gemeinsam feiern und lachen ebenso wie heulen und trauern. waren es früher liebeskummer und tote hosen, sind es heute alltags-strapazen und kindersorgen. waren es früher festivals und alkohol sind es heute webergrill und biobauern. die frisur trägt schnitt und die frau trägts mit humor. der mann trägt krawatte und sein metall im ohr. tja manches bleibt, auch wenn vieles geht.

ich komme mir manchmal vor wie das publikum und vor mir steht die bühne. oft geht der vorhang länger nicht auf und dann wieder geht er gar nicht zu. es gäbe immer wieder was zu sagen, aber ich halte mich zurück und beobachte nur. all die jungen menschen dürfen ihre fehler und erfahrungen sammeln und ich bin mit rat und tat zur stelle, wenn sie das möchten. man hat das gefühl, man ist immer mit an bord, auch ohne aufkleber am auto.

das neueste erdenkind wurde gestern geboren. jetzt haben wir ein ganz spezielles geschwisterpaar namens lilli & louis. hallo kleiner prinz - ich wünsch dir von herzen alles gute, gesundheit und viel spaß im leben. wunderbare eltern hast du ja bereits. fotos gibts noch keine - aber die paparazzis lauern bereits ... herzlich willkommen an bord :-))

20. Juli 2014

gfrei di


das leben ist gut, so wie es ist.
das leben bringt, was es muss.
das leben kommt mit aufgaben, die es zu lernen gilt.
das leben spendet sonne, die zu ertragen ist.
das leben zeigt schönheit zu bewundern.
das leben weiß, was du schaffst.
das leben hört texte, an denen du wachsen wirst.
das leben versteht zeichen und sprache.
das leben verzeiht und vergibt.
das leben meint es ungeschönt und ohne blumen.
das leben beschert dir glück und farben.
das leben nimmt dir hoffnung und schwere zugleich.

das leben kann man nicht beschreiben. es gibt weder eine vorhersage, noch ein programm. es lässt sich nicht fassen und erfassen. es ist wie es ist. es verlangt von uns menschen totale und ständige spontanität und veränderung. ja, genau SO ist das leben eben.

manchmal hat es tage, die voll sind mit kopfschmerzen zum zerspringen, ängsten zum verrückt werden und tränenbächen zum herz zerreissen.

manchmal tut das leben weh. 
doch dann wieder schenkt es lieder wie dieses: gfrei di   (klick drauf)

11. Juli 2014

meine fellnase


am 9. juli hat er seinen 12. geburtstag und trägt in menschenjahren stolze 91 lenze auf seinem rücken. klar, dass dieser rücken auch mal beschwerden kriegt, schleppt er sich doch tagtäglich mit demut, bescheidenheit, vertrauen und grenzenloser toleranz durch diese so unwürdige hundewelt. wäre es doch nur die größte katastrophe, wenn ein hundehaufen am rasen liegt....

romane könnte man schreiben, über die verdreck-verbrechen, die wir täglich sehen. respektlosigkeit und willkür auf der erde, im park, mitten in der natur. von menschenhand verursacht. von jenen kreaturen, die sich über die 4-beiner erheben und befehle und verordnungen ausgeben. wäre es doch nur die größte katastrophe, wenn ein hundehaufen am rasen liegt....

ich glaube auch, dass meine fellnase bereits weniger hört. und wenn das so ist, finde ich seine entscheidung großartig. es ist ebenso unnötig alles derartig gut zu verstehen wie ein hundeohr das vermag, wie völlig unmachbar jedem geräusch nachzugehen. die welt ist viel zu laut geworden. die menschen sind viel zu laut geworden. waren es früher die weltwunder, sind heut die wirklich großen schätze - die stillen plätze. wäre es doch nur die größte katastrophe, wenn ein hundehaufen am rasen liegt....

wir gehen nun seit 12 jahren seite an seite. mal hat er mich getragen, mal trage ich ihn. wir sprechen mit anderen worten, jedoch die gleiche sprache. ich rede von gefühlen, er lässt sie mich spüren. ebenso all die menschen, die wir im laufe der zeit getroffen haben. oft denk ich mir, tauschen wir. die rollen von mensch und tier. dann würden wir uns wünschen: wäre es doch nur die größte katastrophe, wenn ein hundehaufen am rasen liegt :-))

6. Juli 2014

nuss strudel


es gibt lieder und texte über banalitäten, alltägliches, nebensächliches, unaufdringliches, über unbegreifbares und sonderbares, über scheinbar unscheinbare nuancen oder butter-brote. von menschen verfasst, die es verstehen, sich in der dünnen spur daneben zu bewegen und die zwischenräume zu atmen. die fühlen, wie hauchzart die rillen einer schwarzen platte sind - wohlwissend, dass ohne sie keine musik spielt.

es ist eine andere welt mit einer anderen wahrnehmung und einem blick dahinter. das eine wird inszeniert, das andere passiert. der poet geht dorthin, wo das augenscheinliche die augen schließt, zur ruhe kommt, nachlässt und sich verändert. dorthin zu spüren verlangt mehr als geduld und aufmerksamkeit. es braucht einen grund um zwischen zeilen, gesten und antworten zu lesen. dort findest du echt und ungeschminkt.

nichts ist wert- und eindrucksvoller als inhalte, die man greifen kann weil sie bedeutung und namen kriegen.

selbstverständlichkeiten werden zu romanen und nächte zum tag. neugierde erwacht, fantasie entfacht. dort mitten drin in den vermeintlichen kleinigkeiten entstehen die großen geschichten. weil das herz auf sein herz hört.

es gibt allerdings keinen grund, zwischen den blättern eines nuss-strudels zu lesen oder gar mohnstrudel zu kaufen. mach dir einen perfekten abend mit dem was es ist - ein echter genuss :-))

2. Juli 2014

es findet sich

Fazitfoto

aus dem buch "ein moment fürs leben" von cecilia ahern


und dazu gibt es diesen link:
geschichten schreiben (klick drauf)


beides ist nicht von mir sondern von ihr: 
ulli schmidt - ein reiseherz

lange war sie unterwegs, viel gabs zu lesen, zu sehen und zu hören. und so manches ist ganz tief reingegangen und hängen geblieben. diese beiden kostproben möcht ich mit euch teilen. weil ich weiß, dass meine leser meinen geschmack teilen, meine geschichten lesen und damit ihre geschichten schreiben.

danke an ulli
danke an meine treuen leser
danke an meine geschichten
danke für die freiheit
danke für den freigeist
danke fürs finden
danke für die zeit

1. Juli 2014

in der saison


mit einer fellnase an der seite gehen die temperatur-uhren anders. alle hunde-menschen wissen das. hitze bekommt unseren 4-beinern weniger toll und die sommersaison weniger bedeutung. wir suchen nach langsamer, schattiger und ruhiger in den prospekten und buchen den urlaub im indian summer. 

und mitten in der saison treff ich auf dieses lied:

das ende der saison (klick drauf) 

gefunden bei einem lieben freund, hunde-mensch, lyriker und nicht zuletzt genießer. warum - tja hört hinein meine lieben ! schöner kann ich es nicht schreiben :-))