das leben macht eine vollbremsung, eine für meine generation noch nie da gewesene ausnahmesituation. ein virus zwingt das gesamte land zum vollständigen sozialen und wirtschaftlichen rückzug.
genau zur selben zeit steht mein persönliches leben komplett still. und über mir hängt das damokles schwert mit einer pendel-bewegung. manchmal ist es weiter weg, dann wieder nähert es sich beängstigend gefährlich meiner angst-schwelle.
seit genau einer woche verbringe ich meine zeit im krankenhaus mit einer massiven zungengrund-eiterung. wenn sich diese diagnose bestätigt, kann man mit hochdosierter antibiose entgegenwirken. wenn sich jedoch der verdacht auf krebs bestätigt, werde ich nicht mehr viele artikel schreiben....
zungengrundkrebs ist dermaßen fies, kaum therapierbar und die prognose bedeutet:
- nie wieder sprechen...
- nie wieder schlucken...
ich liege alleine in einem spitalszimmer, es herrscht besuchs-verbot seit tagen und ausgehverbot für patienten. ich kommuniziere mit handy, fernseher und pflegepersonal.
doch dann kommen die momente der absoluten stille. diese stille stellt die lautesten fragen:
- wie geht mein leben weiter
- geht mein leben weiter
- werde ich eine schrumpelige alte dame oder
- werde ich jung und faltenfrei abtreten....?
in 2 tagen ist der sterb-tag meines papas und so lieb ich ihn hatte, ich möchte ihm noch nicht folgen.
draußen fährt das leben ein land an die wand -
drinnen fährt mich mein leben an den seelen rand...
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