28. Oktober 2020

fotoge(h)n


in zeiten wie diesen ist es soweit - das leben hält komplett neue umstände bereit. also hab ich mir, wie so oft gedanken gemacht - und bin kreativ geworden, es wär ja gelacht. wie wärs, wenn wir unser leben in ein fotoalbum verfrachten. ok, lasst uns meine idee einmal näher betrachten:

fotos gehn ins gedächtnis und unter die haut. fotos gehn uns nicht mehr aus dem kopf und auf die reise. man kann sie alleine genießen und man kann sie teilen. jederzeit und überall - mit 1m abstand und ohne persönlichen kontakt auf jeden fall. null risiko - null infektion. null händewaschen - null desinfektion.

wer mag kann fotos kommentieren, muss aber nicht sein. ein foto kann auch völlig unbeschrieben voller geschichten sein. ein foto darf auch ohne maske rein und wird niemals der grund für einen cluster sein. ein foto kann alles erzählen und alle sind helden, ein foto musst du auch niemals an die behörde melden.

ein foto können mehr als 6 personen sehen. mit einem foto darfst du sogar in der garage zusammenstehen. ein foto kannst du ohne zu fragen drücken und herzen - ganz ohne fieber, schnupfen oder schmerzen. ein foto wird bei jedem covid-abstrich negativ sein - und es darf auch immer mit umarmung und händeschütteln sein. 

ein foto nimmst du jederzeit mit ins büro und im homeoffice bewährt es sich sowieso. ein foto kann dir alles geben - vorallem ein unbeschwertes familien- und soziales leben. ein foto hält einfach immer zu dir, es verlangt auch keine quarantäne von mir. egal ob du die 15 min übersiehst - oder dir ein verbotenes visier überziehst. ein foto ist in diesem jahr einfach das beste leben - du kannst es selbst mit scanner in die app eingeben. 

und deshalb bin ich für eine fotoge(h)ne zeit - für alle gefühle sind die kameras bereit. urlaub fahren geht zwar nicht mehr - aber dafür geben die fotos von grenzsperren und risikogebieten einiges her. sie lassen dich spüren, wie es früher einmal war. doch wir haben 2020, das wird dir schlagartig klar. 

also nehmen wir unser leben in die kamera-hand und kleben uns fotos an die wand - von kindern, freunden und unserem land. von all den dingen, die wir so sehr lieben - sind uns irgendwann nur mehr fotos als erinnerung geblieben. also legen wir unser schönstes lächeln ins gesicht - denn ich vermute, mit breitem lachen mag uns das virus nicht...