22. März 2015

viel zu groß


die schuhe, die mir meine fellnase hinterlassen hat, sind mir viel zu groß. jeden tag versuche ich erneut, meinen platz in diesem großen platz zu finden. seit 7 wochen nunmehr lebe ich allein in dieser größe, die durch seine präsenz gewachsen ist. meine gehversuche sind holprig, schmerzhaft und letztlich eine klägliche winzigkeit. ich kann weder wegschauen noch hinschauen.

das rad dreht sich weiter. unentwegt, ohne halten und warten. zum einen will ich hinterher, zum anderen fällt mir das laufen so schwer. ich kann keine entscheidung treffen. ich hab keine antworten, keine pläne und keine richtung. alles ist offen und alles ist möglich und doch ist es mir alleine viel zu leer.

ich bin in bewegung, viele wunderbare menschen sind für mich da, viele wunderschöne momente erwarten mich und immer öfter empfinde ich mein leben wie eine reichhaltige ernte. da ist jemand, der für mich sorgt und mich beschützt, mich bewacht und in den arm nimmt, mir zur seite steht und einsagt, mir vertrauen und all die guten gedanken schickt, jemand der mit mir gemeinsam am weg ist.

ich weiß, das hinter all dem eine ganz große und einzigartige liebe steht. ich kann meine fellnase heute nicht mehr halten, drücken, berühren und seinen duft inhalieren - doch ich kann seine berührungen in meinem herzen spüren. danke dafür - danke coltrane, dass du nicht aufhörst, für mich da zu sein. 

4. März 2015

schilda


wir reden über kostüme, masken und fassaden. über rollen, rollenspiele und was genau überhaupt noch eine rolle spielt. die faschingszeit ist vorbei, werdet ihr sagen und recht habt ihr. mir persönlich stand ohnehin nicht der sinn danach. mein leben trug das schwarze kostüm und ich meine geliebte fellnase zu grabe. und dennoch nichts ist zeitloser als die narrenzeit.

in schilda herrscht das ganze jahr maskenball. es ist schwer zu beschreiben, was da so abgeht und stattfindet und vorallem, ob man das noch alles dem karneval in die schuhe schieben darf. ich mein, selbst der fasching hat ein recht auf narren-freiheit und irgendwann die nase voll. sein humor ist in der eigentlichen form intellektuell anspruchsvoll, doch manche verkleidung liegt selbst für den schlechten witz eine spur zu daneben.

doch was tun, wenn mehr angeschmiert als kostümiert wird. wenn sich dabei selbst haltbarkeit und glaubwürdigkeit verliert. wenn legastheniker zu sprachkünstler mutieren, sich zugführer nach lichten momenten sehnen und es aus migrationsgründen einzig um die wurst geht. genügt es dann, für die richtung von der leitung zu steigen oder führt gar keine leitung in die richtige richtung.

venezianische nächte sind am werk. ob teufel oder clown - nun sag mir bürger von schilda, welcher schminke wirst du trauen :-))

3. März 2015

reise bericht


wenn er am rad sitzt, um aus eigener kraft wochenlang quer durch den amerikanischen kontinent zu strampeln und der welt ganz nahe zu sein. wenn er die freiheit genießt, jederzeit kurzentschlossen absteigen zu können für ein abenteuer. wenn er bereit ist, dafür jahrelange akribische vorbereitung zu investieren, sowie wetter-kapriolen, strapazen, grenzgänge und ängste zu überwinden.

dann spürt er sich. seinen kampfgeist. seine entschlossenheit. sein durchhaltevermögen. seine konsequenz. seine neugierde und seine kraft. aber vorallem dieses unbändige, noch nie dagewesene glücksgefühl. es ist passiert, er ist grenzenlos verdorben :-))

wenn menschen über lange zeit eine reise am limit erleben, führt sie dieser weg unweigerlich zu einer völlig neuen gefühlsebene. das geschafft zu haben, hinterlässt ganz tiefe spuren mit sucht-faktor. wie genau heißt aber nun dieses gefühl. wonach giert die sehnsucht wirklich. wer kann beschreiben, warum alles nach wiederholung schreit. worum geht es also genau ?

ich will das wissen. ich will das erforschen und erwarte mir antworten. ich möchte eine analyse und eine erklärung. ich will nicht nur hören, dass diese reise grenzgenial war, die landschaft eindrucksvoll und die fotos atemberaubend. ich will den reise-bericht spüren. da drinnen im herzen. dort wo es brennen muss um für so eine sache zu brennen. also ich komme zur päsentation nur dann, wenn ich danach die begeisterung fühlen und mitnehmen kann. dann hab ich diese reise verstanden und dann will ich sie auch.

also los, streng dich an und inspirier mich. steck mich an mit dem fieber und der leidenschaft. wenn dir das gelingt, wirst du immer volles publikum im saal haben und mich nicht mehr los :-))