die aktuellen wochen sind gekennzeichnet durch abschiede - pensionierungen von langjährigen kollegInnen -und den damit verbundenen gefühlen. die da reichen von wehmut, rückblick, ausblick und vielen, vielen erinnerungen. man begegnet menschen, die schon lange in pension sind und zuvor lange jahre den berufsweg begleitet haben. und man begegnet sich dabei selbst....
mittlerweile verbinden mich mit meiner firma 33 jahre meines lebens. eine solche spanne der zugehörigkeit ist heutzutage kaum mehr möglich - welche firma überlebt den schnell lebigen zeit-geist noch so lange. in 33 jahren passiert und ändert sich so einiges, im rundherum und in einem selbst. in wirklichkeit werden kollegen zur familie, die deine kinder und häuser wachsen und deine beziehungen gehen sehen. die hautnah miterleben, wie dein körper und deine einstellung reift. und natürlich, wie du deinen job meisterst, wenn chefs und kollegen neu gemischt werden. und dann sitzt du zusammen und beobachtest, was ist geblieben - was hat überlebt - welche werte zählen im alter wirklich...
in meinem fall waren viele kollegen auch gute freunde. man hat privat viel unternommen und wusste alles voneinander. es war ein haus des miteinanders. man kannte von allen berufsgruppen die geburtstage und es wurde gefeiert. man hat sich vertraut und zusammengehalten. das feindbild war nicht der kollege, ellbogen waren keine notwendig. man hat sich gegenseitig unterstützt und geholfen. der blick über den tellerrand hatte damals noch handschlag qualität, heutzutage ist er gänzlich aus der mode....
in meinem alter darf man betrachten. sowohl die vielen neuerungen als auch die neue generation. das rad kann niemand neu erfinden, auch wenn sie es versuchen. und so quälen wir uns mitunter durch prozesse, deren scheitern wir von beginn an bereits erkennen. nicht weil wir überheblich sind, sondern weil alles bereits dagewesen ist und sich aus gutem grund nicht bewährt hat. das traurige ist nur, dass die erfahrung der langjährigen mitarbeiter keinen wert mehr haben. junge menschen bringen frischen wind und neue ideen. doch nicht im alleingang sondern nur eine kombination aus beiden wertesystemen kann nachhaltig zum erfolg führen.
und dann sieht man menschen gehen, die das haus geprägt haben. sieht menschen, die noch nie charisma hatten und welche, die mit den jahren dazu gewonnen haben. sieht alte männer, die einst so laut waren und heute grau und krank sind. sieht alte augen in verjüngten gesichtern aber man findet auch lebendige augen hinter strahlend schönen falten. denn ja, manchen ist es gelungen, ganz ohne rang und namen mensch zu bleiben. das zählt !
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