6. April 2014

ein roman



es ist teil meines jobs als schriftstellerin, menschen und ihre leben zu studieren, zu betrachten, zuzuhören, zwischen den zeilen zu lesen. ich mag die geschichten, die sie mir erzählen und ganz besonders jene, die sie mir vermeintlich vorenthalten. ja ich erlebe mich immer öfter in der rolle des stillen beobachters. vielleicht hat mir das mein husky gelehrt - weniger worte sprechen, mehr worte hören.

wenn ich zurück komme aus der rolle der gesellschaft, der city, den cafes, den geschäftigen ausflügen und lauten nächten ziehe ich mich gerne zurück auf meine mittlerweile sehr vertraute, intime kuschelecke meiner terrasse. mit mittlerweile meine ich neue große bäume und bunte blumen, die mich mit herzlichkeit zum verweilen einladen. mit dem laptop bewaffnet lasse ich die stille meiner terrasse zu und finde mit ihr die stille in meinem herzen. dann erkenne ich all die schönheiten, die mich umgeben in meinem leben. und auch, dass jede unruhe ausdruck von veränderung ist. erst wenn du dich für die veränderung bedanken kannst, lassen ruhe- und rastlos dich los. lang hab ich meinem haus und dem leben dort nach getrauert und mit blick zurück nicht gesehen, mit welcher gemütlichkeit meine gegenwart geduldig auf mich wartet.

es beginnt zu regnen. nicht hektisch und stürmisch. nein, es ist einer dieser leisen landregen. die natur freut sich und atmet auf, sie wird nicht ertränkt, sie wird sanft gegossen. und wir menschen ersparen es uns, den garten zu bewässern. ich schreibe nun im wohnzimmer auf einem meiner bequemen wohn-sofas. ihr wisst schon, auf denen man sich komplett einrollen kann, wach sein und schlafen, essen und trinken - wohnen eben :-))

die terrassentür steht offen, der wind hat aufgehört. meine lieblingsdecke wärmt meine beine und mein lieblingshund genießt die temperatur. man hört vögel zwitschern und ab und zu die dom-glocken. am kleinen tisch neben mir stehen kekse und tee. meine pflanzenwelt über den dächern der stadt und der himmel über mir ist alles was ich seh. ich spüre diese ruhe in mir. endlich. nach langer zeit. so sehr hab ich mich danach gesehnt. ich wünsche mir, dass sie bleibt. diese tiefe zufriedenheit. denn so enden sie alle - die schönen romane :-))

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